Patienten im Wartezimmer einer Praxis des Ärztenetz BOHRIS

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05.06.2025

Wartezeitenanalyse in Mitgliedspraxen – Mai 2025

Im Mai 2025 führt das Ärztenetz BOHRIS in Zusammenarbeit mit mehreren seiner Mitgliedspraxen eine strukturierte Wartezeitenanalyse durch. Ziel ist es, Abläufe in den teilnehmenden Praxen besser nachvollziehen zu können und – auf Grundlage anonymer Rückmeldungen – Möglichkeiten zur Optimierung der Wartezeiten zu identifizieren.

Hintergrund der Erhebung

Das Ärztenetz BOHRIS ist ein Zusammenschluss von derzeit 88 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen in den Städten Bocholt, Rhede und Isselburg. Angesichts des bundesweiten Fachkräftemangels im Gesundheitswesen und der steigenden Versorgungsanforderungen in der Region möchten wir als Netz Transparenz fördern und praxiseigene Entwicklungen konstruktiv begleiten. Die Analyse dient nicht der Kontrolle, sondern der unterstützenden Reflexion betrieblicher Prozesse in der ambulanten Versorgung.

Ablauf der Befragung

  • Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig.
  • Der Fragebogen kann über einen QR-Code im Wartezimmer oder auf einer ausgegebenen Handkarte mit einem Smartphone aufgerufen werden.
  • Sollte der digitale Zugang nicht funktionieren, besteht die Möglichkeit, einen Papierfragebogen direkt in der Praxis auszufüllen und in die vorgesehene Box einzuwerfen.
  • Pro Besuch sollte ein Fragebogen ausgefüllt werden.

Datenschutz und Anonymität

  • Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder gespeichert.
  • Eine Rückverfolgung der Angaben auf einzelne Patientinnen oder Patienten ist nicht möglich.
  • E-Mail-Adressen oder IP-Adressen werden nicht erfasst.
  • Die Datenerhebung erfolgt vollständig personenunabhängig und datenschutzkonform.

Auswertung und Veröffentlichung

  • Die Auswertung übernimmt ausschließlich das Ärztenetz BOHRIS als begleitende Instanz.
  • Nur die teilnehmenden Praxen erhalten Einsicht in die Ergebnisse, jeweils ausschließlich bezogen auf ihre eigene Einrichtung.
  • Ein übergeordneter Bericht mit regionalen Trendanalysen wird im Laufe des Jahres 2025 auf dieser Website veröffentlicht. Dabei werden keine praxisindividuellen Daten offengelegt.

Einordnung der Wartezeiten im Versorgungskontext

Die medizinische Versorgung in Deutschland – insbesondere im haus- und fachärztlichen Bereich – steht aktuell vor großen strukturellen Herausforderungen. Auch in der Region Bocholt, Rhede und Isselburg ist der zunehmende Fachkräftemangel spürbar: Viele Praxen finden kein geeignetes medizinisches Fachpersonal, offene Arztsitze können nicht oder nur verzögert nachbesetzt werden, und der administrative Aufwand für die behandelnden Teams steigt kontinuierlich.

Trotz hoher Einsatzbereitschaft und effizienter Praxisorganisation lassen sich Wartezeiten im Praxisablauf nicht immer vermeiden. Sie entstehen zum Beispiel durch:

  • kurzfristige Notfallbehandlungen,
  • längere Gesprächsbedarfe bei chronisch oder schwer Erkrankten,
  • parallele Betreuung mehrerer Patientinnen und Patienten mit unterschiedlichem Versorgungsbedarf,
  • technische oder organisatorische Verzögerungen (z. B. bei Labor oder Digitalisierung).

Im Rahmen der Wartezeitenanalyse 2025 möchten die teilnehmenden Praxen gemeinsam mit dem Ärztenetz BOHRIS besser nachvollziehen, wie Wartezeiten entstehen, wo sie ggf. reduziert werden könnten – und wo auch transparente Kommunikation oder organisatorische Anpassungen sinnvoll wären.

Die Analyse verfolgt ausdrücklich keinen bewertenden oder kontrollierenden Ansatz, sondern soll die Möglichkeit eröffnen, anhand anonymisierter Rückmeldungen konstruktive Weiterentwicklungen innerhalb der Praxen anzustoßen.

Wir möchten daher um Ihr Verständnis bitten, wenn Sie bei Ihrem Praxisbesuch mit längeren Wartezeiten konfrontiert werden. Gleichzeitig danken wir Ihnen herzlich, wenn Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um über die Umfrage Ihr individuelles Erleben zu schildern. Ihre Rückmeldung hilft dabei, realistische und praxisnahe Lösungen für die Zukunft zu entwickeln – im Sinne aller Beteiligten.